Bibliothek

Während der Blütezeit des Klosters im 15. Jahrhundert wurde von den Hausoberen eine Bibliothek eingerichtet, die dem Studium und der Ausbildung der Klosterangehörigen diente. Die erste grössere Büchersammlung geht auf Friedrich von Amberg († 1432) zurück, von der 18 Bände erhalten sind, weitere Bücher sind Conrad Grütsch († vor Oktober 1475) zu verdanken und vor allem dem Guardian Jean Jolly († 1510), aus dessen Besitz noch 31 Handschriften und zahlreiche Inkunabeln (Frühdrucke von 1450–1500) überliefert sind. Auf ihn geht auch die Einrichtung einer Buchbinderei zurück, in der von 1460 bis Ende des 16. Jahrhunderts Franziskaner arbeiteten.
Heute enthält die alte Bibliothek 90 mittelalterliche und etwa 100 nachmittelalterliche Handschriften, ausserdem 136 Inkunabeln und 80 Postinkunabeln (Drucke von 1500–1550). Diese Sammlung ist ein bedeutendes Beispiel – in der Schweiz und Europa – für eine Bibliothek in einem Bettelordenskloster und gibt Kunde vom jeweiligen Stand der philosophischen und theologischen Literatur.
Ein wissenschaftlicher Katalog der mittelalterlichen Handschriften wurde 2023 veröffentlicht: Katalog der mittelalterlichen Handschriften des Franziskanerklosters Freiburg (PDF online abrufbar)
Einige bedeutende Handschriften sind zugänglich unter > www.e-codices.unifr.ch siehe « Fribourg, Couvent des Cordeliers »
Archive im Franziskanerkloster
=> Archiv
Archiv und Bibliothek sind seit Mai 2014 in dem neugebauten Kulturgüterschutzraum neben dem Haus Père Girard untergebracht. Für die Benutzer steht seit Oktober 2014 ein moderner Lesesaal zur Verfügung.
Kontakt
Franziskanerkloster
Archiv und Bibliothek
Dr. Lukas Camenzind
Murtengasse 6-8, 1700 Freiburg
Tel. +41 26 347 11 77
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